Archiv für Juli 2024

Aus, aus, aus – das Spiel ist aus

11 Juli 2024

Leider dieses Mal nicht mit einem guten Ende für die deutsche Elf.

Da hat uns das „tapfere Schneiderlein“ aus Manchester mal schön in die Suppe gespuckt.

Ein „blinder“ Egomane names Anthony Taylor beendet das deutsche Sommermärchen 2024.

„Blind“ weil jeder gesehen hat, dass es ein klares Handspiel war.

Und Egomane, weil er auf alle technischen Hilfsmittel verzichtet hat, die ein Schiedsrichter in der heutigen Zeit zur Verfügung hat.

Der gute Gottfried Dienst musste sich 1966 auf das aserbeidschanische (den Restausdruck erspare ich mir) namens Bachrawov verlassen, der selbstbewusst mit seiner Fahne zum Mittelkreis winkte.

Heute kann sich ein Schiedsrichter so eine Situation in allen Variationen anschauen. Und das macht nicht nur mich wütend, dass dieser Kerl die Arroganz besessen hat, darauf „zu pfeifen“.

Da hat sein Namensvetter John Taylor vor 50 Jahren im WM-Finale Deutschland-Holland eine wesentlich bessere Leistung abgeliefert.

Aber insgesamt haben wir vier Viertelfinals gesehen, die an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten waren. Frankreich und England entpuppten sich mit jeweils 5 verwandelten Strafstößen als unbezwingbare Gegener im 11-Meter-Schiessen, insbesondere den Engländern hätte ich das nicht zugetraut. Und das abschließende Match zwischen der Türkei und Holland bot alles, was ein Fussball-Herz sich erwünscht.

Ähnlich wie 2006 als die deutsche Mannschaft im Halbfinale in der 119. Minute von Fabio Grosso aus allen Träumen gerissen wurde, war mit dem Treffer des Ex-Dortmunders Mikel Merino diese EM für mich schlagartig vorbei. Klar schaue ich mir die restlichen Spiele noch an, aber es fühlt sich irgendwie anders an.

Wobei ich ehrlich sagen muss, 2006 war die Falltiefe für mich höher.

Die große Frage lautet natürlich: Wer wird denn jetzt Europameister ?

Die Antwort darauf: Spanien, Frankreich, Holland oder England !

Allesamt vier große Fussballnationen, die schon Titel geholt haben.

Am hungrigsten dürften die Engländer sein, die in diesem Jahr das Jubiläum „58 Jahre ohne Titel“ feiern dürfen. Fast wie Schalke 04 und Eintracht Frankfurt, wenn es um die Deutsche Meisterschaft geht.

Tipps gebe ich seit dem Achtelfinale keine mehr ab, ich muss ehrlich zugeben, das hat früher besser funktioniert.

Übrigens: Vor dem Nationalstadion in Baku in Aserbeidschan steht eine Statue von Herrn Bachramov. Anlässlich des Länderspiels Aserbeidschan gegen Deutschland, das ich gemeinsam mit meinem Freund und Weltenbummler Heinz Ewald besuchte, konnte ich am 12. August 2009 mich endlich auch im Namen von Uwe Seeler und Franz Beckenbauer bei ihm bedanken. Vor dem Spiel war es noch hell – nach dem Spiel dunkel und der Sockel des Denkmals war von einer gewissen Feuchtigkeit geprägt. Danach fühlte ich mich wirklich etwas „erleichtert“. Frei nach dem Motto: „Bach gemacht bei Bachmarov“. 😉

Der Geoff Hurst (Torschütze des legendären Wembley- (nicht) Tors) hat da gut lachen. Vielleicht setzen Sie seinem Landsmann Anthony Tayler ja ein Denkmal in Manchester vor dem Stadion.
Wenn’s gut läuft, komme ich da auch noch mal hin…

50% – Da ist noch Luft nach oben

5 Juli 2024

Der aufmerksame Leser wird es bereits bemerkt haben.

Bei meinen Achtelfinal-Tipps habe ich mich nicht mit Ruhm bekleckert, vier von acht Partien in der Tendenz richtig getippt, das war höchstens Kreisliga-Niveau – aber auf diesem Level befinde ich mich in guter Gesellschaft.

Die genauere Analyse zeigt aber, dass zumindestens bei zwei dieser Treffer (England und Portugal) auch noch Glück mit im Spiel war, denn England war bis zur 93. Minute mausetot und auch Portugal stand nach dem verschossenen Elfmeter von „Fussball-Opa“ Cristiano Ronaldo ebenfalls kurz vor dem Aus.

Die Achtelfinals starteten mit einem blutleeren und erschreckend schwachen Auftritt der „Squadra Azurra“. Dänemark entpuppte sich als der erwartet starke Gegner der deutschen Elf, bei drei spielentscheidenden Szenen entschied der VAR zweimal zu Gunsten der Truppe von Julian Nagelsmann und am Ende taten mir die Dänen ein wenig leid. England mogelte sich mit viel Glück eine Runde weiter und Spanien hatte mit Georgien zunächst wohl viel mehr Mühe als gedacht. Den Sieg von Frankreich konnte ich beruflich bedingt nicht live verfolgen und der tragische Held von Slowenien – Cesko – erweckte bei mir Erinnerungen an eine ähnliche Szene im letzten WM-Finale als der damalige Eintracht-Stürmer Kolo Muani kurz vor Schluss alleine auf den argentinischen Torwart zulief und den „Dolchstoss“ verfehlte. Im folgenden Elfmeterschiessen rächte sich dann diese verpasste „100-Prozentige“ genauso wie im Dezember 2022 in Katar.

Die Holländer spulten ihr Programm ohne Mühe herunter und die Österreicher hatten ebenfalls in der 94. Minute eine Großchance, die der türkische Torhüter Günok übberragend parierte und seinem Team den Einzug ins Viertelfinale sicherte.

Und über was wird nach diesen großartigen Spielen am meisten diskutiert ?

Über die Geste eines türkischen Spielers nach dem Torjubel.

Politiker aller Colour melden sich zu Wort und zu dieser Stunde ist immer noch offen, ob der zweifache Torschütze Demiral deshalb sogar gesperrt wird.

Meine Meinung dazu: Politik hat im Sport nichts zu suchen und man darf auch nicht jede Geste überbewerten.

Ob einer nach einem Tor im Überschwang der Gefühle den „Wolsgruß“ zeigt oder – was ja zum Glück nicht passiert ist – den rechten (oder neuerdings gilt ja auch der linke) Arm hebt, oder sich in den Schritt fasst…

Natürlich ist das nicht in Ordnung – aber ist das wirklich das Wichtigste im Spiel ?

Liebe Politiker, kümmert euch, um die wirklich wichtigen Dinge. Jeden Tag passieren Straftaten, bei denen unschuldige Personen (auch Polizisten) ums Leben kommen, weil ihr eure Hausaufgaben nicht macht !

Und dass ihr dann mit Privatjets anreist, wo dann mal eben das Nachtflugverbot, an das sich jeder Normalbürger halten muss, mal eben ausgehebelt wird, ist mindestens genauso grenzwertig und diskussionswürdig.

Ganz vorne dabei unsere Außenministerin. In welcher Funktion schaut die sich denn eigentlich so ein Spiel an ? Eigentlich hat die da nichts zu suchen. Hans-Dietrich Genscher habe ich – solange er Außenminister war – jedenfalls früher nie in einem Stadion gesehen.

Zurück zum Sport und den anstehenden Viertelfinals. Tipps erspare ich mir dieses Mal.

Mit Spanien wartet heute der Top-Favorit auf die deutsche Elf.

Was Hoffnung macht: In den meisten Fällen hat eine Mannschaft den Titel geholt, die sich vorher durch das Turnier „gequält“ hat. Von daher lautet mein neuer Top-Favorit England.

Und die Historie zeigt, auch die beste Mannschaft erwischt einmal einen schlechten Tag.

Nachdem ich die beiden letzten Spiele der DFB-Elf live im Stadion verfolgen konnte, ist heute „Public-Viewing“ im Vereinsheim des FCA Niedebrechen angesagt.

Und bei einem möglichen Halbfinale und Finale wird mich auch keiner im Stadion sehen.

Warum ? Ich zitiere aus dem mir gestern zugegangenem Angebot des DFB für die „Freunde der Nationalmannschaft“

 

Nachstehend senden wir euch schon einmal die wichtigsten Informationen zu den jeweiligen Ticketkategorien:

 

Prime-Tickets: besser als Kategorie1, aber ohne Hospitality-Angebot.

Der Preis liegt  für das Halbfinale bei ca. 900€/Ticket und für das Finale bei ca. 2.000€/Ticket.

Finale

Bei einem möglichen Finale in Berlin wandert der EURO-Club wieder in die VIP-Bereiche des Stadions und integriert sich in die Abläufe des Hospitality-Programms. Auch hier informieren wir rechtzeitig zu den detaillierten Durchführungen.

Zudem prüfen wir derzeit, ob wir einen exklusiven VIP-Bereich im Football-Village auf dem Maifeld für unsere DFB-Gruppe erhalten.

 Preisgestaltung

– Regulärer Verkaufspreis: 7.021,00€/Ticket brutto                                        

Jetzt neue Bestellungen: 4.581,50€/Ticket brutto

 

Meine Meinung dazu:

Sucht euch einen anderen Deppen, der diese Preise bezahlt !

Das gesparte Geld gebe ich lieber in die Max-Stillger-Stiftung und fördere damit den Amateur-Fussball.

Die Herren an der Spitze von UEFA und DFB haben jeglichen Bezug zur Realität leider verloren – aber das ist im Grunde ja nix Neues.

Die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung vom Mittwoch passt da genau ins Bild.